Nicolo Degiorgis

Nicoló Degiorgis (*1985) ist ein Fotograf, dessen Ausbildung der Tradition der Dokumentation folgte. Für seine Arbeit erstellt er meistens Serien. Hauptsächlich bewegt ihn die Frage, wie es Randgruppen und Minderheiten gelingt, für sich selbst eine zukunftsfähige Umgebung zu schaffen. Nach seinem Chinesischstudium an der Universität von Venedig zog es ihn zunächst nach Hong Kong, wo er für eine Handelsgesellschaft tätig war, und später nach Peking, wo er sein Studium an der Capital Normal Universität fortsetzte. Sechs Monate lang war er Praktikant bei Magnum Photos in Paris und 2008/2009 erhielt er das Fabrica‑Stipendium von dem Forschungszentrum für Kommunikation von Benetton in Treviso. 2009 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Immigrationsfragen an der Universität von Triest tätig und gewann einen einjährigen Aufenthalt in der Künstlerresidenz der Kunststiftung Bevilacqua La Masa in Venedig. Im gleichen Jahr fing er bei der Bildagentur Contrasto an und begann so eine Zeit der intensiven Editorial-Projekte für internationale Magazine, für die er unterschiedliche Events dokumentierte, angefangen von Kunstbiennalen bis hin zum Arabischen Frühling. 2011 wurde er vom US-amerikanischen Fotomagazin „Photo District News“ in die Liste der 30 neuen Fotografen, die es zu beobachten gilt, aufgenommen. Seit 2013 unterrichtet er Fotografie im Gefängnis von Bozen und an der Fakultät für Kunst und Design der Freien Universität von Bozen. 2014 wurde er Mitbegründer des Verlags Rorhof und gewann den Autoren Buchpreis beim jährlichen Fotografiefestival „Les Rencontres D’Arles“, den ersten Buchpreis der Aperture-Paris Photo und Gold beim Deutschen Fotobuchpreis.

Bozen, I
Nicolò Degiorgis Photography
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