Herlinde Koelbl zählt zu den renommiertesten deutschen Fotokünstlern. Ihr umfassendes Werk zeichnet sich vor allem durch fotografische Langzeitprojekte aus, oft ergänzt durch tiefgehende Gespräche. Schwerpunkt ihres Interesses ist das Portraitieren von Milieus und Personen. Ihre Bilder wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen in Galerien und Museen gezeigt und sind in vielen namhaften Sammlungen vertreten. Herlinde Koelbl hat über ein Dutzend Fotobücher publiziert, darunter ›Mein Blick‹ (2009), ›Schlafzimmer‹ (2002), ›Spuren der Macht‹ (1999), ›Jüdische Portraits‹ (1989), ›Feine Leute‹ (1986) und ›Das deutsche Wohnzimmer‹ (1980). Parallel zu ihren Büchern und Ausstellungen veröffentlicht sie häufig auch themengleiche Dokumentarfilme und Videoinstallationen. An ihrem Projekt ›Targets‹ (2014) arbeitete sie sechs Jahre lang und fotografierte in fast 30 Ländern die Ziele, an denen Soldaten üben, auf Menschen zu schießen. Im ZeitMagazin vom 30. 4. 2014 erschien eine Titelgeschichte mit den ›Targets‹-Fotos unter den Titel ›Der Feind hat viele Gesichter‹.