Nachruf Roll Müller

Auch die leisen Töne gehören zur qved. Die der sehr persönlichen Erinnerung an einen Großen des Grafikdesigns: An den kürzlich verstorbenen Rolf Müller, der eigentlich als Sprecher mit von der Partie bei der qved2015 sein sollte. 

Das Schild »Visuelle Kommunikation Rolf Müller« beeindruckte einen elfjährigen Jungen vor langer Zeit tief. So tief, dass er seinen Eltern begeistert von dem Schild erzählte. Erst viel später begegnete Professor Kilian Stauss, Designer und Vorsitzender der Typografischen Gesellschaft München, dem Kommunikationsdesigner persönlich, den er zu den prägenden Menschen in seiner beruflichen Laufbahn zählt. Auch Hans Hermann Bethge verbindet sehr Persönliches mit dem Namen Rolf Müller. Als Auftraggeber, u.a. als Leiter des Designzentrums München, lernte er den schwierigen, fordernden, aber exzellenten Kommunikationsdesigner kennen. Und charakterisiert ihn als intensiven, manchmal einsamen Menschen, als von seiner Arbeit leidenschaftlich Besessenen und Begeisterten, dessen Vorbereitungen auf Aufträge umfangreiches Wissen über den Auftraggeber, präzise Vorab-Recherche, eine ungewöhnlich inhaltliche Annäherung an die gestellte Aufgabe ganz selbstverständlich beinhalteten. Professor Wilhelm Vossenkuhl, erzählt über Rolf Müller und die Neugier – den Motor für Entwicklung, ebenso wie seine fundierte Bildung, seinen Wissensdrang: Rolf Müller als Intellektueller, als Denker, als sperriger Mensch, dem Smalltalk und Oberflächlichkeit zutiefst zuwider war und dessen Wissbegier ihn erst zu dem herausragenden Grafikdesigner und Künstler machte, als der er Akzente setzte. 

Persönliche Anekdoten voller Nähe und Wärme über Rolf Müller. Die Erinnerung bleibt – in den Spuren seiner Arbeit ebenso wie in den Herzen derer, die ihm begegneten.