Interessante Projekte entstehen auch an Hochschulen, umgesetzt in Design-Studiengängen, von Studenten, mit ganz unterschiedlichen Menschen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Insgesamt drei »Students Magazines« stellt die qved auf der Bühne und in der begleitenden Ausstellung »MagTalents« im Foyer vor. 

»Rhizom« ist ein Magazin, das im Rahmen des Projekts »Zeitschrift am Fachbereich Design« der FH Münster entstand. Rüdiger Quass von Deyen, Professor für Kommunikationsdesign, erklärt die Arbeit seiner Studenten: »Design ist ein Prozess von innen nach außen.« Was mit einer Idee beginnt, wird weiterentwickelt – in die Praxis. Mit aktivem Zuhören und Mitdenken, in kreativer Umsetzung. »Rhizom« als Bezeichnung für ein Wurzelgeflecht, das in permanenter Bewegung und Weiterentwicklung ist, beschreibt auch die von den Studenten erdachte und kreierte Zeitschrift: Fließende Grenzen alias semesterweise wechselnde Teams innerhalb fester Strukturen. Kontinuität, aber dennoch permanente Weiterentwicklung und Veränderung, die dem Wechsel der Macher entspricht. Entdeckung neuer Möglichkeiten, Haltungen, Inhalte und Ideen. Kein Wunder also, dass »Rhizom« mittlerweile mit der 19. Ausgabe erschienen ist. 

Gleich zwei – mittlerweile preisgekrönte - Magazine in mehreren Generationen sind unter der Leitung von Professor Stefan Stefanescu im Department Design an der HAW Hamburg entstanden. »NichtJetzt« ist ein monothematisches Magazin, das aktuell zum fünften Mal erscheint (mit der Ausgabe »Mehr«) und von den Studenten in Eigenregie geschrieben, fotografiert, illustriert, gestaltet und zum Druck gebracht wird. Die vierte Ausgabe von »NichtJetzt« setzt sich mit »Teilen« auseinander, über das die Macher in Reportagen und Interviews spannende Geschichten erzählen. »Teilen« zieht sich als roter Faden auch durch die Gestaltung des Heftes: Teilbar in zwei unterschiedliche Magazine zu den Unterthemen »Sharing« und »Splitting«, inhaltlich sortiert, mit unterschiedlichen Schriften beider Zeitschriftenhälften. Ganz anders sieht die aktuelle, fünfte Ausgabe von »NichtJetzt« aus: Gesetzt in Monospace, mit einer Ringbindung, widmet sich das Heft dem »Mehr« - mit Bildstrecken, Reportagen und Interviews zu Mode, Wrestling, Transsexualität. Zusätzlich hat das Magazin einen englischsprachigen Teil, der auf blau gestrichenem Papier gedruckt ist. Er verweist nicht nur auf die Hauptthemen des deutschsprachigen Teils, sondern ergänzt ihn, beispielsweise mit Porträts der Menschen, die in den im ersten Teil des Heftes vorgestellten Häusern leben.

»LUKS« erscheint jährlich – als monothematisches Magazin für Illustration, das in ebenfalls in kompletter Eigenregie von den Studenten des Studiengangs gestaltet und betreut wird; mittlerweile ist die dritte Ausgabe erschienen, die sich dem Thema »Tabu« beschäftigt. Beiden Magazinen gemeinsam: Ihre Redaktion wechselt jährlich, beide Zeitschriften sind komplett eigenfinanziert: durch Förderungen, Spenden, Crowdfunding, und Merchandising (z.B. LUKS-Buttons und -Taschen). 

Prof. Rüdiger Quass von Deyen im Netz: www.kd1.com


Prof. Stefan Stefanescu im Netz: nichtjetzt.com