»Content Marketing« und Kommunikation, zusammengebracht aus einer ganz anderen Perspektive: Lukas Kircher, der als Designer und Journalist arbeitete, ist Gründer der Agentur C3 – und betrachtet aktuelle Entwicklungen des Content Marketing vor allem mit dem Blick des Gestalters. 

Mit rund 400 Mitarbeitern, darunter rund 100 Journalisten und 50 Community Manager, gehört C3 mittlerweile zu den größten Agenturen der Branche; mit einigen bekannten Stationen im Vorleben, der Agentur KircherBurkhardt, die seit Jahren Printobjekte entwickelt, unter ihnen »Teile der FAZ-Familie« (Zitat Lukas Kircher) wie die Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die taz »mit ihren unterbezahlten und übermotivierten, exzellenten Journalisten«. Zum Portfolio gehören Tablet-Projekte wie Gabor Steingarts Handelsblatt, Zusammenarbeiten mit Informationsdesignern wie Jan Schwochow und seiner Firma Golden Section Graphics, Arbeiten für Unternehmen zahlreicher Sparten.

Über eine Netzrecherche in Sachen »Tennisarm« stolperte Lukas Kircher buchstäblich über sein neueres Betätigungsfeld des Content Managements: Die via Suchmaschine unter den Top Ten  gefundene Website, auf den ersten Blick ein eher hässliches Ungetüm, bot dem neugierigen Gestalter eine Fülle relevanter Informationen. Kirchers Fazit aus dem Netzfund, der übrigens im Ranking der Suchmaschine beharrlich unter den ersten Treffern zu finden ist: Content Marketing ist  in der Essenz der Versuch, nicht mehr Werbung zu machen, sondern stattdessen etwas zu tun, das Kunden wirklich hilft. Das Goldene Zeitalter der Werbung ist vorbei: Kircher zitiert dazu Peter Glaser, der über Werbung schrieb, sie fühle sich mehr an wie Krieg gegen Menschen. Die Mehrheit der Kunden fühlen sich von Werbung regelrecht bombardiert, meiden den Kauf von Produkten, deren Werbung ihnen so penetrant auf die Nerven ging – und nur noch 12 % können sich überhaupt an irgendwelche Werbung erinnern. 

Zeit also, statt auf Werbung lieber auf intelligentes Content Marketing zu setzen, das durch die Digitalisierung, durch Smartphones und andere mobile Endgeräte erst richtig an Bedeutung gewonnen hat. Statistisch ist es mittlerweile wahrscheinlicher, einen Flugzeugabsturz zu überleben als auf ein Werbebanner zu klicken. Gründe für Lukas Kircher, für Kunden Content Marketing zu entwickeln: Content ist User Experience - aus präziser Sprache, fesselnden Interaktionen, liebevolle Details, nutzerfreundliche Typografie und vieles mehr. Hinter den spannenden Netzangeboten von Unternehmen, quasi unter der Motorhaube des Portals, steckt ein komplexes, ausgeklügeltes System aus Technik und Software, das unter anderem über Auswertung von Nutzerzugriffen und -tracking, Rückschlüsse auf Interessen, Anforderungen und nötige Anpassungen des Contents und des gesamten Portals ermöglicht. 

Neben den interessanten technischen Perspektiven findet Lukas Kircher es enorm spannend, Geschichten zu erzählen. In der Erkenntnis, dass das menschliche Gehirn genau diese Geschichten liebt – und braucht: Um Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen. Ein Grund auch für viele Unternehmen, zukünftig statt auf Werbung lieber auf Content Marketing zu setzen: Informationsvermittlung mit Inhalten statt Werbebannern, in einem dichten Netzwerk aus Influencern, Nutzern, Partnern und Content Produzenten. Und mit der Überzeugung, dass 2020 nicht mehr die schnellste Nachricht relevant sein wird, sondern die fundierteste Einordnung und Erklärung des Sachverhalts hinter der Nachricht. 

Lukas Kircher im Netz: www.kircher-burkhardt.com