Kati Krause – LET’S BUILD A BETTER INTERNET—WITH MAGAZINES!
Am liebsten denkt Kati Krause – erdenkt Geschichten, Konzepte und Strategien für Magazine, für die sie sich schon seit ihrer Kindheit begeistert. Damals, als die Elfjährige vor einem Münchner Supermarkt eine selbstgebastelte Zeitschrift mit Tierbildern und -geschichten verkaufte. Nach Zwischenstationen in den Kommunikationsabteilungen großer Netzplattformen wie etsy und dailymotion arbeitet sie seit 2014 wieder freiberuflich und macht – was auch sonst: Magazine.
»How to build a better internet with magazines« ist nicht nur Titel ihrer Präsentation, sondern beschreibt auch ihre Motivation, zwischen Unterhaltung, einem Überangebot an Information und unterschiedlichsten Plattformen intelligente Konzepte zu entwerfen. »Kann diese Unmenge an Energie und Zeit nicht auch produktiver eingesetzt werden?« Ein Denkansatz, mit dem Kati Krause aktuell die vielfältigen, hastigen Reaktionen des Netzes auf den Pariser Anschlag auf CharlieHebdo verbindet: Eine Menge Konfusion, unglaubliche Schnelligkeit, jede Menge seltsamer Äußerungen, »jeder will irgendetwas gesagt haben« oder auch »when in doubt, publish«.
Ein Netz-Bild der Hastigkeit und Inhaltsleere inmitten der Getösigkeit, das einer veränderten Denkweise und Annäherung bedarf: Das fehlende Emoticon für eine Zeitschrift oder eine Zeitung ist ein winzighübscher Fingerzeig auf den wunden Punkt. Vor allem bedeutet dieser nötige Wandel des Netz-Bildes für Kati Krause, zunächst darüber nachzudenken, was ein Beitrag zu einer Konversation beitragen kann – vor der Veröffentlichung. Die Entscheidung, etwas nicht zu veröffentlichen, gehört zu diesem Konstrukt eines Wertgefüges dazu.
Eng verknüpft ist dieser Grundgedanke nicht nur mit dem Begriff »Community«. Dieser Blick auf den Menschen, auf verschiedene Modelle von Identität und Interaktion, ist Kati Krause wichtig. Sie sind Grundlagen für ein intelligentes Miteinander, das über Leser und ihre Beteiligung möglich wird. Aktive Teilhabe bedeutet für die Designerin vor allem Verantwortlichkeit, Wahrnehmbarkeit. Der jeweiligen Publikation und Plattform eine charakteristische Stimme zu verleihen, in ebenso unverwechselbarem Design: Ein Puzzle aus höchst unterschiedlichen Bausteinen, das erst als Gesamtwerk tragfähig wird für erfolgreiche Konzepte.
Fazit: »Macht mehr Magazine – macht sie im Netz«.


